Mittwoch, 25.November 2009 18:12

Kambodscha

Siem Reap


Was gibt es, das ueber die weltbekannten Tempel von Angkor noch nicht gesagt waere? Das deren Schoenheit treffend einfangen und dem Leser einen fotografischen Eindruck vermitteln wuerde? Nichts! Wenn es Dinge auf der Welt geben soll, die man gesehen haben muss, dann die Tempelanlagen des Khmer-Reiches in Siem Reap!
Das Areal der Tempel umfasst ein Gebiet von ueber 300 Quadratkilometer und unzaehlige grosse und kleine Tempel, seit 1992 gehoeren sie zum Weltkulturerbe. Es koennten Wochen damit verbracht werden, um sich mit den Bauwerken zu befassen. Nicht alle sind leicht zugaeglich, gewisse befinden sich mitten im Dschungel und nicht alle sind von moeglichen Minen gesaeubert worden. Wir beschraenken uns bei unserem Besuch auf die wichtigsten und leisten uns ein Dreitagesticket fuer 40 Dollar, pro Person! Unser Tuk-Tuk Fahrer, Pola ist nett und zuvorkommend, so beschlossen wir, nach der Sunset-Tour, ihn auch fuer den naechsten Tag zu engagieren. Mit dem Tuk-Tuk wollen wir am ersten Tag moeglichst viel sehen, um dann am zweiten Tag eine kleinere Tour per Velo zu absolvieren. So besuchen wir nacheinander Angkor Wat, Angkor Thom, Preah Khan und Bontey Srei.
Der Tag beginnt frueh und der Sonnenaufgang bei Angkor Wat verzaubert, trotz der vielen anderen Besuchern. Bei den weiteren Stopps haben wir jeweils Glueck, meist muessen wir das Gebotene mit wenigen anderen teilen. Bald brennt die Sonne und doch bannt jeder der Tempel mit seinem jeweiligen Stil unseren Blick. Dank des Reisefuerers erfahren wir die wichtigsten Fakten, ansonsten vertrauen wir unseren Sinnen. Als Andy's Favorit erweist sich die ummauerte Stadt Angkor Thom, deren beruehmte Tore von vier gewaltigen Gesichtern aus Stein gekroent werden, sie blicken in die vier Weltrichtungen. Das Motiv wiederholt sich im Herzen der Anlage am Staatstempel Bayon, der zwei prachtvolle Flachreliefgalerien besitzt. Im sanften Morgenlicht und ganz alleine erkunden wir die einstigen Prachtbauten. Ich soll meinen Lieblingstempel erst morgen finden.



Nachdenklich stimmen die vielen Verkaeufer im Kindesalter, welche einem alles moegliche andrehen wollen. Ihr Angebot umfasst alles, was gebraucht werden koennte, von Souvenirs ueber Wasser, bis hin zu Buechern ueber die Geschichte der Tempel. Bereits in ihrem kindlichen Alter beherrschen sie sowohl alle Verkaufstricks, als auch die Unschuldsmiene perfekt. Meist sprechen sie nicht nur Englisch, sondern auch Deutsch, Hollaendisch, Franzoesich und so weiter, zumindest jene Vokabeln die sie fuers Geschaeft brauchen. Und ueberall: You buy something from me, miss? What do you want? Only one dollar... Der Tonfall der Stimme geht immer nach oben, auch wenn es sich nicht um eine Frage handelt und der gelernte Text hoert sich wie vom Band gesprochen an. Uns bedrueckt, dass sich die Eltern vermutlich gegen eine Schulkarriere fuer ihre Kinder entschieden haben und sie stattdessen auf die Touristen losschicken und so ihr Einkommen aufbessern... Trotz allem Mitgefuehl, mit der Zeit nervt es, sich gegen Horden von Kindern verteidigen und sich ihr Gestuerme anhoeren zu muessen. Wir beginnen jene Touristen zu verachten, die diesen Wahnsinn ueberhaupt ermoeglichen, jene die den Kindern ihre Waren abkaufen. Verhungern oder dursten muss hier niemand, ueberall befinden sich Essenstaende. Auch wir verpflegen uns und unseren Fahrer, dabei erfahren wir viel ueber Land und Leute Kambodscha's und seine persoenliche, nicht eben einfache Situation. Es herrscht ein Ueberangebot an Fahrern und um Auftraege wird hart gekaempft. Als 3facher Vater braucht er ein geregeltes Einkommen, was in diesem Beruf unmoeglich ist. Er hat deshalb beschlossen eine Ausbildung zum Koch zu beginnen, um so zu versuchen mehr Stabilitaet in sein Leben zu bringen. Seine Offenheit beruehrt uns, er erzaehlt nicht um Mitleid zu erhaschen. Obwohl wir wussten, dass sein verlangter Tourpreis zu hoch war, stimmten wir zu. Irgendwie fanden wir von Anfang an, dass er sich das verdient hat.



Die Tour endet spaetnachmittags, wir bedanken uns von Herzen und sinken muede in ein Cafe. Wieder sind wir um viele neue Eindruecke reicher. Am Abend besuchen wir ein Konzert von Beatocello, dem Schweizer Dr. Beat Richner und seinem Cello. Obwohl es im Konzertsaal arktisch kalt ist, beruehrt dieser Mann unser Herz. Wir mussten unsere voreingenommene Meinung revidieren und sind beeindruckt von der Ausdauer, der Selbstlosigkeit und der Guete des Schweizers. Seine kostenlosen Spitaeler (die einzigen Spitaeler in Kambodscha, die kostenlos sind. Bezahlen koennte sowieso niemand, da die meisten Bauern sind und rund 0.5 Dollar pro Tag verdienen) haben so manches Kind vor dem Tod bewahrt, seine Hilfe ist nachhaltig und er versucht die Korruption, wo immer moeglich zu verhindern, kein Leichtes in diesem Land!

Den naechsten Tag starten wir voller Tatendrang! Mit unseren goldenen Velos brausen wir der Sonne entgegen. Nach einem suendhaft teueren Fruehstueck bei einem Franzosen mit "Hero-Confi", besuchen wir Pre Rup, Banteay Kdei und Ta Phrom. Letzterer erlangte dank des Filmes Tomb Raider weltweite Bekanntheit und erweist sich als meinen Lieblingstempel. Die gigantischen Wurzeln umklammern das alte Gestein, die Natur scheint sich zurueckholen zu wollen, was ihr gehoert! Immer wieder ergeben sich wunderschoene Motive und die Atmosphaere ist, des dichten Dschungels rundherum wegen, mystisch. Und auch hier sind wir alleine, es ist Mittag und die meisten Tourgruppen nehmen ihr Mittagessen in Siem Reap ein. Gut so! Die Tempel faszinieren, wir entdecken Details und der Forscherinstinkt scheint sich in uns zu wecken. Beim riesigen Wasserbecken Srah Srang staerken wir uns mit Salzcracker und "La vache qui rit", dann fahren wir gemaehchlich zurueck.



Am Nachmittag geniessen wir das Wasserbootrennen, die Miniausgabe desselben Anlasses in Phnom Penh und Volksfest. Gross und Klein sind auf den Beinen, eifrig wird gegessen, Karussel gefahren und mit den Booten mitgefiebert. Wir machen Bekanntschaft mit einem aelteren Herrn und kramen fuer ihn gar unser bestes Franzoesisch hervor, ein lustiges Foto entsteht und schon radelt er davon. Die verschenkten Popcorns finden Anklang und wir machen eine neue kulinarische Erfahrung: Zuckerrohrsaft! Nicht etwa suess, sondern erfrischend zitronig. Als wir den Weg zurueck unter die Fuesse nehmen, erhellen unzaehlige Lichterschiffchen den Fluss und verzaubern die dunkle Nacht. Siem Reap ist sehr touristisch, doch wir geniessen am naechsten Tag die damit verbunden Vorteile und verzichten dafuer auf einen weiteren Tempeltag... Shoppen in schoenen, kleinen Laeden mit speziellen Produkten, eine entspannende, nicht eben teure Fussmassage, gutes Essen, in Cafes sitzen und Leute beobachten, dem Fluss entlangbummeln. So schaffen wir uns kleine Inseln und erholen uns von den Strapazen, trotzdem haben wir nicht das Gefuehl etwas zu verpasst haben. Und weiter!







@Madeleine: jo, mer send au ganz gloecklich, das mer so vell doefed erlaebe ond denn au no fascht usschliesslich Positivs! Echli Heiweh haemmer scho ond wenn mer zrogg choemed eschs secher denn au guet so, aber s get halt scho sehr vell z gseh e de wiite Waelt. Das glaubi, d Schwiiz het au sehr vell z buete, au das werd eus of dere Reis emmer weder mol bewosst.
Neusessland, so toll! Das stoht au no of eusere Lischte! Woensched ehm ganz vell Spass ond eu e gueti Ziit. Freued eus emmer oeber d Kommentaer ond notuerli no meh wenn eusi Brecht au glaese werded! Alles Liebi Sabine&Andy
      
@Papi: Hoffe es goht der weder besser? Mer haends woerkli sehr guet gha ond di ganze Taempelalage send sehr beidrockend gsi, es esch eus gar ned verleided, wie mer am Afang befoerchted haend. Of sochli Schnee hette mer scho au Loscht, aber mer gnuesseds jetzt do s warme Waetter nochli, bes mer zrogg send, hets jo au no Schnee.
Das glaubi, de Beat Richner finanziert sini 5 Spitoeler fascht usschliesslich us Spaende, nor so chan ehr sini Behandlige choschtelos abuete. Es esch woerkli e gueti Sache ond er erreicht die wos am meischtbruched, di Aermschte vo de Arme. Hoffe du chasch d Advaentsziit gnuesse?! Alles Liebi vo de 2 Waeltebommler
      
Liebe Sabine,lieber AndyEs isch fantastisch, was er alles erläbed! -Mir sind grad im Unterengadin gsi, bim Schellenursli und es isch au eimalig schön gsi. - Sicher händ ehr au echli heiweh, wenn ehr ghöres, dass es bi eus gschneit het.Es isch spannend was ihr und au de Yves alles erläbt händ, fascht wie en Krimi.Am erschte Januar reist de David no nach Neuseeland. Ich bi gspannt, öb er au soviel schriebt wien ihr.Also gnüsseds no, mir wünsched eu vieli spannendi Begägnige und ErläbnisHerzlichKölli's
      
Hallo ihr 2. mer händ grad weder emol eui Fötteli aglueged. Supper! und ihr händ rächt Gas gäh bem abdrucke.Danke vel mol fürd Charte, mer händ si am Fritig 27igschte übercho. Be eus schneiets hüt - es isch zwar Pflotsch aber uf de Wese häts agno.Geschter händ mer euse neu Grill usprobiert - Es get nÄmli dänn Schaschlick am GeburtstagsfÄscht vo mim Schatz - So richtig Russische Stil. Olga hat gerade gemotzat - Russische Schaschlick isch mit Holzfür und i ha en Gasgrill :((((So mer hÄnd do gseh dass d'Sabine au e Geburtstagschüchli hebt. Als demfal nachtrÄglich Häppy Birthday!!!So und eus gots guet und de/i chli Kramer macht mängisch zmitzt i de Nacht Stepptänz im Buch....Wünsche eu no schöni Zit Olga&Paps
      
Hallo ehr zwoi, Danke für de tolli bricht und die schöne Föteli. Mer gfallt de Sabine ehre Tempel sehr guet. Au d'Ufnahme mit dene dicke Wurzle sind sehr beidruckend. Es schient, als ob er's do sehr guet gha händ. Grad jetzt woner es konzert vom Beat Richner gseh und ghört händ erschiened in de Schwiez wieder sini Spende-Ufruef. Und er glaubt's nöd, es schneit und Strosse in Nidi sind schnee bedeckt. Beschti Grüess vom halb chranke Vater Mehmann.
Macheds guet!